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Legion: Ein weiteres Interview mit Ion “Watcher” Hazzikostas

Der für die Entwicklung von World of Warcraft verantwortliche Game Director Ion “Watcher” Hazzikostas war vor einigen Tagen in einem von der Gamescom 2017 ausgestrahlten Livestream der Spieler von “FatbossTV” zu Gast und beantwortete im Verlauf dieser ungefähr einstündigen Sendung netterweise eine Reihe von Fragen zu der aktuellen Erweiterung und den Plänen des Entwicklerteams.

Der für die Entwicklung von World of Warcraft verantwortliche Game Director Ion “Watcher” Hazzikostas war vor einigen Tagen in einem von der Gamescom 2017 ausgestrahlten Livestream der Spieler von “FatbossTV” zu Gast und beantwortete im Verlauf dieser ungefähr einstündigen Sendung netterweise eine Reihe von Fragen zu der aktuellen Erweiterung und den Plänen des Entwicklerteams. Dabei drehte sich dieses ebenfalls wieder sehr interessante Interview unter anderem um den bereits am 30. August 2017 in Europa erscheinenden Patch 7.3, den Zeitraum zwischen der Freischaltung von Antorus und dem nächsten Addon und dem in diesem MMORPG vorhandenen Zufallsfaktor. Folgend findet ihr nun zusätzlich zu dem Mittschnitt dieses Livestreams auch noch eine übersetzte Zusammenfassung der interessantesten Aussagen von Ion “Watcher” Hazzikostas.     Der Mitschnitt: Live-Video von FatbossTV auf www.twitch.tv anzeigen     Die Zusammenfassung: Durch die mit Patch 7.3 kommenden Anpassungen an den Relikten besitzt jeder Gegenstand dieser Art die Chance darauf, den besten Trait für die Spielweise eines Helden zu besitzen. Aktuell müssen Spieler für ihr optimales Relikt immer den gleichen Dungeon oder Raid abfarmen, was auf Dauer nicht wirklich Spaß macht. Ein Zuschauermodus für das PvE ist eine lustige Idee, die man in der Zukunft auch tatsächlich in das Spiel einbauen könnte. Allerdings wäre solch eine Funktion keine Kleinigkeit, weshalb Spieler in der nahen Zukunft nicht damit rechnen sollten. Der Stufenabstieg von Schlüsselsteinen für den mythischen Modus ist aktuell nicht unbedingt intuitiv und müsste im Interface besser dargestellt werden. Nach Patch 7.3 und Antorus soll die Geschichte weitergehen. Es wird wahrscheinlich ein bis zwei kleinere Patches geben. Das Balancing der Klassen basiert auf den Schlachtzügen von World of Warcraft. In Dungeons gibt es mehr raum für unterstützende Fähigkeiten und andere Mechaniken, die den hohen Schadensaustoß einiger Spezialisierungen ausgleichen können. Immunitäten sind ein Teil des Spiels, den die Entwickler genau im Auge behalten müssen. Das gilt besonders dann, wenn diese Fähigkeiten die Mechaniken einiger Encounter komplett negieren können. Die Entwickler sind nicht unbedingt zufrieden mit dem Anstieg der Schwierigkeit im Grabmal des Sargeras. Auch wenn die ersten beiden Drittel noch recht solide waren und sich langsam steigerten, so nahm die Schwierigkeit bei den letzten Encountern (ab Herrin Sassz’ine) ein wenig zu stark zu. Dass sich der Hydraschuss von einer Weak Aura besiegen ließ, fanden die Entwickler nicht unbedingt gut. Durch diesen Vorfall haben sie allerdings gelernt, dass sie bestimmte Mechaniken nicht auf bestimmte Weisen erstellen können. In der Zukunft werden Debuff vermutlich nicht mehr auf diese Weise an den Helden dargestellt werden. Obergrenzen für die Gegenstandsstufe von titanengeschmiedeten Ausrüstungsteilen sind im Moment nicht geplant. Auch wenn es ein Problem darstellt, dass Spieler sich teilweise extrem gut auf niedrigen Schwierigkeitsgraden ausrüsten können und dadurch keine Freude mehr an der Beute auf höheren Schwierigkeitsgraden haben, so möchten die Entwickler den Spielern diesen Vorteil aber nicht wegnehmen. Aktuell fühlt es sich wie ein Handicap an, wenn einem Twink die zwei tragbaren legendären Gegenstände aus Legion fehlen. Die Entwickler werden die Dropchancen in solchen Fällen möglicherweise ein wenig überarbeiten. Abgesehen von dem legendären Ring aus Antorus wird Patch 7.3 keine neuen legendären Gegenstände mit sich bringen. Die Entwickler wollen vermeiden, dass die Spieler noch mehr legendäre Items sammeln müssen und nicht mehr hinterherkommen. Die Spieler lieben die Zeitwanderungen und überlegen sich gerne Kombinationen von Gegenständen, die in diesem Spielmodus sehr hohen Schaden verursachen. Trotzdem sind aktuell keine Ausrüstungsteile mit schadenssteigernden Effekten für Zeitwanderungen geplant. Die Set-Boni aus älteren Sets sind aus mehreren Gründen deaktiviert. Sie sollen nicht von den Spielern verwendet werden, weil sie ungeplante und teilweise sogar komplett unfaire Interaktionen mit neuen Talent und überarbeiteten Fähigkeiten besitzen könnten. Die Entwickler möchten diese Set-Boni gerne überarbeiten. Allerdings benötigt dieser Vorgang etwas Zeit und Änderungen an diesen klassischen Gegenständen wirken sich im Grunde negativ auf die Geschichte des Spiels aus. In Patch 7.3 können titanengeschmiedete Gegenstände auf Stufe 955 steigen. Mit der Freischaltung von Antorus erhöht sich dieser Wert auf 985. Da die Gegenstandsstufen und Gesundheitswerte der Spieler aktuell sehr hoch sind, könnte es in der nächsten Erweiterung eine weitere Wertequetsche geben. Die Entwickler haben durch die letzte Wertequetsche viel gelernt und möchten das Ganze gerne auf eine wesentlich bessere Art umsetzen. Auch wenn die Artefakte selbst zu Legion gehören und nur in dieser Erweiterung wichtig sein werden, so könnte die Mechanik hinter diesen Gegenständen allerdings auch in zukünftigen Erweiterungen auf eine andere Weise verwendet werden. Ein unabhängig von dem eigentlichen Charakter arbeitendes Fortschrittssystem ist nämlich äußerst praktisch. Von allen Bossen in Antorus freut sich Ion Hazzikostas am meisten auf den Endboss des Raids. Die Beschreibung des Encounters wurde absichtlich noch nicht hinzugefügt, weil seine Hintergrundgeschichte äußerst wichtig für die Lore ist. Zum Ende des Interviews äußerte sich Ion Hazzikostas noch einmal zu dem Zufallsfaktor in WoW und den in Legion aufgekommenen Beschwerden. Den Aussagen dieses Entwicklers zufolge spielte der Zufallsfaktor in World of Warcraft schon immer eine extrem hohe Rolle und stellt keine Neuerung dar, die erst mit Legion wirklich wichtig wurde. Früher dauerte es einfach nur extrem lange, bis ein bestimmter Boss den gewünschten Gegenstand droppte. Beispielsweise kämpfte die Gilde von Ion Hazzikostas in TBC mehrere Monate lang gegen Gruul und sah in dieser Zeit keine einzige  Drachenwirbeltrophäe. Die Unterschiede zwischen Spielern mit Glück und Spielern ohne Glück waren extrem. Da die Tools zum Erkennen dieser Unterschiede aber noch nicht so gut ausgeprägt waren, erkannten nur wenige Spieler diesen Abstand. In Legion gibt es wesentlich mehr Beute als noch in TBC und Spieler können diese Gegenstände durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Quellen erhalten. Um die Suche nach bestimmten Gegenständen und das Glückgefühl beim Finden dieser Objekte beizubehalten, haben die Entwickler den Zufallsfaktor mit Legion von der überhaupt fallen gelassenen Beute der Bosse zu den Werten auf diesen Gegenständen verschoben.     (via)